Anschaffung

Von einem Kauf in Zooläden wird im allgemeinen eher abgeraten, doch auch hier kommt es darauf an. Man kann nicht alle Läden über einen Kamm scheren, aber gibt es leider noch immer zu viele traurige Szene in einigen Geschäften. Möchte man im Zooladen kaufen, sollte man darauf achten, dass die Vögel genügend Platz haben (Volierenhaltung) und sich bewegen, d.h.fliegen können. Dafür ist auch wichtig das nicht zu viele Tiere auf einmal dort gehalten werden. Die Voliere inkl. der Wasser- und Futternäpfe sollten sauber sein und der Standort hell. Wird dort Obst und Gemüse verfüttert und werden frische Äste aufgehängt sind das ebenfalls gute Zeichen. Des weiteren sollten die Kunden am besten nur mit dem Personal an die Volieren gelagen können, denn an Scheiben klopfen und das "nah vor der Voliere stehen" kann so manchen Nymphie schon stark verängstigen.

Werden die Vögel für den Verkauf aus der Voliere gefangen, sollten sie nicht in den Verkaufsraum entweichen können. Ein eigener Raum, von wo aus nur das Personal an die Volieren gelagt, ist besser geeignet, um ein entfliegen und unnötigen Stress zu vermeiden. Aus einem Vorraum wird ein geübter Verkäufer die Tiere schnell wieder einfangen können.

Bei einem Kauf im Zooladen geht man jedoch besser nicht von hoher Fachkompetenz bzgl. der Haltung, notwendiger Käfiggröße und artgerechter Fütterung aus. Alte Weisheiten halten sich hartnäckig und da sie von dem Geschäft mit den Tieren leben, wollen sie möglichst die Produkte aus dem eigenen Geschäft verkaufen.

Der Gang zum Züchter läßt da eher auf fachgerechte Kompetenz hoffen. Die Vögel, die man dort erwirbt sind dort geboren und von daher wird im allgemeinen davon ausgegangen, dass sie in ihrem Leben weniger Stress erlebt haben. Die oben bei den Zooläden beschriebenen Kriterien gelten für Züchter gleichermaßen. Hier findet man häufiger Außenvolierenhaltung vor, was die beste Art ist Nymphensittiche zu halten. Eine Außenvoliere sollte mit Schutzhaus für den Winter und einer Schleuse ausgestattet sein, um ein Entweichen zu verhindern. Doch auch den Aussagen eines Züchters sollte man nicht bedingslos vertrauen. Auch hier gibt es schwarze Schafe.

Auf jeden Fall vollbringt man eine gute Tat, wenn man Nymphensittichen aus dem Tierheim ein neues, artgerechtes Zuhause bietet. Man kann wie überall sonst auch Glück oder Pech mit solchen Tieren haben. Manche sind völlig gesund und überhaupt nicht gestört, sondern vielleicht sogar sehr anhänglich und schon zahm. Andere haben verschleppte Krankheiten und man muss schon bald mit ihnen zum Tierarzt. Viele Forenmitglieder haben jedoch gute Erfahrungungen mit Nymphensittichen aus Tierheimen gemacht.

Haltung

Es gibt es eine Menge von Möglichkeiten zur Gestaltung ihres Lebensraumes. Auch wenn Nymphensittiche Neuem gegenüber sehr skeptisch sind und manchmal Wochen oder auch Monate brauchen um sich mit neuem Spielzeug zu beschäftigen, siegt irgendwann doch die Neugier. Und eine gewisse Abwechslung brauchen sie, denn sonst wird ihnen auf die Dauer langweilig.

Die Neugier unserer kleinen Freunde ist es auch, die seinem Halter einiges abverlangt, wenn er seine Wohnung mit ihm teilt. Für sie ist alles spannend und alles was spannend ist wird angeknabbert. So sind z.B. Bücher, Tapeten und Möbel vor unseren Flugnagern in Sicherheit zu bringen und sie sind vor Gefahren wie lose liegenden Kabeln, Bodenvasen (hereinfallen), giftigen Pflanzen und einigem mehr zu schützen. Ihr Freiflugzimmer ist daher möglichst vogelsicher zu gestalten.

Futter

Die Nahrung der Sittiche ist heutzutage kein Problem mehr. Die Fertigprodukte sind durchweg vernünftige Mischungen. Es ist aber darauf zu achten, dass das Futter nicht alt, verschimmelt, verfault oder mit Ungeziefer behaftet ist oder sonst wie schlecht gelagert wurde. Je älter das Futter ist, desto weniger gesunden Nährwert hat es! "Frisches" Fertigfutter eignet sich auch zum Herstellen von Quell- und Keimfutter. Darauf gehe ich auf einer der nächsten Seiten noch ein. Dann gibt es noch die Leckerbissen wie zum Beispiel Knabberstangen, Kräcker, Hirse und Hafer. Es sei jedoch erwähnt, dass Knabberstangen / Kräcker, und auch Sonnenblumenkerne sehr fetthaltig sind. Dann gibt es noch das Frischfutter wie Kräuter, Obst und auch Keimlinge. Mit sauren Früchten sollte man sehr sparsam umgehen. Das Gras habe ich selber gepflanzt .

Ich habe Futter in eine Schale gegeben und es keimen und wachsen lassen. Man sollte nur vorsichtig sein, dass die Erde nicht schimmelt. Alle Früchte müssen unbehandelt sein! Meine Erfahrung zeigt, dass, wenn ich einen Apfel geschält und in schnabelgerechten Stücken reiche, meine Nymphensittiche auch diesen fressen. Zum Trinken reiche ich Leitungswasser. Es muss immer Futter und Wasser ausreichend zur Verfügung stehen!!! Als Vitaminergänzung reichere eine zweite Schale immer mit Vitamin, Mineralien und Aminosäuren an.

Die Tagesnahrungsmenge von Trockenfutter ist nicht so genau zu bestimmen. Da der Stoffwechsel recht schnell ist und sie nur wenige Reserven speichern, ist es wichtig, dass der Nymphensittich häufiger Nahrung zu sich nimmt. Er muss ja in der Natur immer recht leicht bleiben, um fliegen zu können. Man kann aber ca. 2-3 Esslöffel (ca. 25-35gr.) je Vogel als Richtwert nehmen. Es ist aber immer besser, einen gefüllten Napf zu haben! Auch muss man immer dafür sorgen, dass die Hülsen nicht auf dem Futter liegen, sonst findet der Sittiche seine Nahrung nicht. Ach ja: Essenreste von uns Menschen sind keine Nahrung für unsere Nymphensittiche.
Unsere Nymphensittiche und die Wellensittiche bekommen das gleiche Futter angeboten, und selbst die Knabberstangen sind bei beiden gleichermaßen beliebt. Zu Weichfutter wie Pellets raten wir nicht unbedingt. zudem sieht man nicht, was darin verarbeitet ist, und sie fordern den Sittich nicht. Ein Sittich soll sich sein Futter besser "erarbeiten", dann bewegt er sich und verbraucht Kalorien. Wichtig ist eine abwechslungsreiche und Vitamin-, Mineral- und Aminosäurenreiche Ernährung.